Interview mit Jürgen Foß

Jürgen Foß aus Siegen, geb. 1963, ist Vorstandsmitglied / Vorstandsvorsitzender von Animal Rights Watch e.V. sowie Gründer des Vegan Street Day (ehemals Veggie Street Day). Anlässlich des renommierten VSD hat Jürgen uns 2011 in einem Interview Rede und Antwort gestanden:

Aus Deiner Sicht: Was ist der Veggie-Street-Day (Kurz: VSD)?
Es gibt unterschiedliche Methoden Menschen von der Notwendigkeit des Veganismus zu überzeugen:
Man kann mit schockierenden Bildern Emotionen wecken oder mit Sachargumenten versuchen rational zu überzeugen. Man kann aber auch fröhlich dazu einladen es einfach mal zu versuchen.
Genau das ist das Ziel des Veggie Street Days. Der VSD räumt darüber hinaus gleichzeitig mit immer noch bestehenden Vorbehalten auf, wonach Vegetarier und insbesondere Veganer hagere, miesgrämige Spaßbremser seien. Er ist also eine Veranstaltung, auf der positiv für den Veganismus geworben wird, ohne dabei aufdringlich oder (über)fordernd zu wirken. Gleichzeitig wird den Besuchern die breite Palette von veganem Essen vorstellt. Mittlerweile hat sich der VSD darüber hinaus auch als Treffen der aktiven Veganer etabliert, auf welchem man sich austauscht und neue Kraft für die Arbeit findet.

Wer ist der Erfinder vom VSD?
Der aktive Kern des damals noch jungen Vereins „die Tierfreunde e.V.“, welchen wir in 2004 gegründet hatten, war im ersten Jahr des VSDs noch sehr überschaubar. Gemeinsam überlegten wir ständig, wie wir die Arbeit für die Tiere optimieren und erweitern können. Bei diesen Überlegungen wurde die Idee zum VSD geboren. Zum einen kam die Idee zum VSD von mir, zeitgleich keimten aber auch bei anderen aus diesem Kreis ganz ähnliche Ideen. Die Zeit ein solches Event ins Leben zu rufen war offenbar einfach gekommen.

Wie kam es zu der Idee?
Unsere Arbeit bestand anfänglich hauptsächlich aus Sachaufklärung und dem Wecken von Emotionen durch Bilder, die im Inneren der Tierindustrie aufgenommen wurden. Diese Bilder versuchten wir in den überregionalen Medien, meist TV, zu platzieren und zeigten sie auch mit unserem Tierfreundemobil auf einer Leinwand in den Fußgängerzonen großer Städte. Das sind noch heute wichtige Eckpfeiler unserer Arbeit. Darüber hinaus wollten wir aber auch die Positivwerbung mit in unsere Arbeit integrieren. So kam die Idee auf dies in Form eines bunten Straßenfestes mit Musik, gutem Essen und fröhlicher Stimmung zu machen. Da wir den Reinoldikirchplatz in Dortmund von der Arbeit mit dem Tierfreundemobil gut kannten, entstand dann dort in 2006 der erste Veggie Street Day.

Wer kam auf den Namen?
Die kleine Gruppe, die erstmalig über den VSD nachdachte, saß in unserem Wohnzimmer und suchte natürlich auch nach einem passenden Namen. Einige gute Ideen wurden geboren, hängen geblieben sind wir dann bei meinem Vorschlag die Veranstaltung analog zum Christopher Street Day zu benennen.

Wieso eigentlich Veggie Street Day und nicht Vegan Street Day?*
Der VSD sollte alle Gruppen ansprechen: Vegetarier, die die nächsten Schritte hin zum Veganismus machen wollen, Gemischtköstler die in der Lage sind von heute auf morgen zum Veganer zu werden, aber auch Fleischesser bei denen schon ein erster Schritt wäre, wenn sie ihr Fleisch durch pflanzliche Lebensmittel ersetzen würden. Daher wurde die unverbindliche Form des Namens gewählt. Die Überlegung war zudem, dass ein „Vegan Street Day“ bei vielen Menschen eine automatische Ablehnung hervorrufen könnte, wobei sich das mittlerweile auch zum besseren gewandelt hat. Vielleicht würde man das Ereignis heute, würde es in 2011 erstmalig ausgetragen, sogar Vegan Street Day nennen.

Sind VSD’s in weiteren Städten geplant?
Seit 2010 gibt es den VSD neben Dortmund auch in Stuttgart. Dieser entstand aufgrund einer Initiative von Aktiven vor Ort. Zum einen die lokale Gruppe der Tierfreunde in Stuttgart, zum andern die Tierrechtsinitiative Stuttgart hatten gemeinsam die Idee zum dortigen VSD und teilen sich nun auch die damit verbundene Arbeit. Wenn sich anderenorts auch eigenständige Initiativen zum VSD bilden, wäre eine Erweiterung auf andere Städte möglich.

 

 

Danke für das Interview!

(2011, S.J.)

 

*UPDATE!!! NEU 2013: VEGGIE STREET DAY = VEGAN STREET DAY
Er war immer vegan, er bleibt vegan – und darum heißt der Veggie Street Day ab 2013 Vegan Street Day!
Bei dem ersten VSD 2006 in Dortmund bestanden noch Befürchtungen, “vegan” im Namen hätte das Potenzial, potenzielle nicht-vegane Besucher abzuschrecken. Seitdem hat sich viel verändert und der Veganismus ist in der Gesellschaft angekommen – unter anderem dank der Veggie Street Days.
Ein Grund mehr, jetzt endlich “die echte Flagge” rauszuhängen”. Und auf der steht VEGAN STREET DAY!

 

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